Pfunderer Höhenweg

Was für ein Weg! Weit, hoch, einsam, anspruchsvoll! Natur und Hütten vom Feinsten! 7 Meininger Alpenvereinsfreunde auf dem „Pfunderer Höhenweg“.

Mit Start in Freienfeld (Maria Trens / Südtirol) ging‘s am 1. Tag auf den 2.387 m hohen Gipfel des Höllenkragens und zur Übernachtung weiter auf die urige Simile-Mahd-Alm, hoch über dem Pustertal. Bei bestem Wetter, wie übrigens auf der gesamten Tour, waren das schon mal locker 1.000 hm Aufstieg
und 300 hm Abstieg, so zum Einlaufen. Am zweiten Tag – man war mit dem ersten Tag in Waden und Oberschenkeln noch nicht ganz fertig – folgte ein sehr aussichtsreicher Aufstieg zum in großer Bergkulisse gelegen Wilder See. Er ist übrigens mit 46 m Tiefe, Südtirols tiefster Bergsee. Von hier stiegen wir dann zum Höchsten der Pfunderer Berge auf, der 3.132

Am zweiten Tag – man war mit dem ersten Tag in Waden und Oberschenkeln noch nicht ganz fertig – folgte ein sehr aussichtsreicher Aufstieg zum in großer Bergkulisse gelegen Wilder See. Er ist übrigens mit 46 m Tiefe, Südtirols tiefster Bergsee. Von hier stiegen wir dann zum Höchsten der Pfunderer Berge auf, der 3.132 m hohen Wilden Kreuzspitze, dem Dach unserer Tour. Mit Überschreitung des Senges-, Kar-, sowie dem Rauhtaljoch wurde die Brixner Hütte (2.282 m) erreicht. Je nach Wadenerholung vom Vortag,
braucht‘s 6 bis 7 Stunden, bei wiederum schweißtreibenden 1.100 hm Aufstieg und 850 hm Abstieg. Ein Kaffee, Radler, oder Weißbier bei Ankunft auf der Sonnenterasse, unvergleichbar.

Nächster Tag, nunmehr gut eingelaufen, trittsicher und mit der Steilheit des Geländes bestens vertraut, folgte die Königsetappe zu der auf 2.545 m gelegenen, 2015/16 für 2,9 Millionen Euro neu erbauten
und energieautarken Edelrauthütte am Eisbruggjoch über dem gleichnamigen See. Dabei führte der Steig über die Steinkarscharte (2.623 m) zur Kellerscharte (2.440 m), weiter zur Dannelscharte (2.436 m) und zum Abschluss über die durchaus schwierige Gaisscharte (2.760 m). Um die Abgeschiedenheit deutlich zu machen, auf dem gesamten Teilabschnitt befand sich kein einziger weiterer Bergsteiger. In überwältigender Natur wurden ca. 1.700 hm Anstiege, 1.300 hm Abstiege, Blockkletterei ohne Ende, 2 seilversicherte leichte Kletterstellen und folgend ein 30 m senkrechter Abstieg bei insgesamt ca. 17 km Strecke absolviert – Respekt! Wir brauchten 11 – 12 h, je nach vorhandener Kondition. Wobei
wir uns auch mal kurz verstiegen und damit 200 hm zusätzlich absolvierten. Übrigens, 4 Stunden vor der Edelrauthütte gibt es noch das Walter-Brenninger-Biwak als Notunterkunft für max. 6 Personen, falls es mal nicht mehr weiter geht oder man in schlechtes Wetter gerät.

Endlich, 4. Tag. Es folgte eine 7 h Genusstour zur Tiefrastenhütte (2.312 m) am nebenliegenden See. Dabei führte die Etappe über wunderschöne alpine Steige, natürlich wieder mit etwas „genussvoller“ Blockkletterei und fast immer steile Grashänge querend. Mit den uralten, schön gelegenen und bewirtschafteten Almen, der Gruipa Alm und der Gampishütte, jeweils auf 2.222 m Höhe, gab es heute
für uns auch mal die ersehnte Rast zwischendurch – die Wirte und Gespräche, unbezahlbar. Mit Eisbrucksee, Eisbruckalm, Kuhscharte, Passenjoch und Hochsägescharte (2.650 m) waren natürlich auch wieder ein paar Berg-Highlights mit ordentlichen Auf- und Abstiegen dabei. Insgesamt stiegen wir wieder ca. 1.200 hm auf’i und 1.400 m ob’i. Wie generell auf der Tour, empfängt uns jedoch am Ende des Tages wieder eine traumhaft gelegene Hütte mit überaus gastfreundlichen Wirtsleuten und auch in Corona-Zeiten bestem Südtiroler Speiseangebot, die Weine vom Kalterer See nicht zu vergessen. Am 5. Tag hieß es dann für uns leider wieder Abschied nehmen von den Bergen und Südtirol. Es blieb ein 1.000 hm Abstieg nach Terenten, dann per Bus, Bahn und Maske wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Wir 7 hatten beste Berg-Tage und wer sich sowas zutraut wird mit wirklicher Bergeinsamkeit in einer Traum-Kulisse in einem der stillsten Teile Südtirols belohnt – Gämsen, Steinböcke und Murmeltiere eingeschlossen. Aber es sei gesagt, die Wetterverhältnisse müssen stimmen und es ist auf der gesamten Strecke, gute Kondition vorausgesetzt, nie eine leichte Tour.

Tourendetails

12.09.2020 - 16.09.2020

12:00 Uhr

Tourenkennung:
Pfunderer Höhenweg

Fasziniert von den Bergen und als langjähriger Tourengeher bin ich erst 2008 in den Alpenverein eingetreten. Als gebürtiger Meininger natürlich in „unsere“ Sektion. 2009 wurde ich zum Stellvertretenden und 2010...